PICT-Team

Ein neues Lehrmittel: iPads

Umgang mit digitalen Geräten zu Hause

Aritkel VAZ: Umgang mit iPads

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ihr Kind wurde mit einem neuen Lehrmittel ausgestattet: dem iPad
  • Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihr Kind zu Hause im Umgang mit dem iPad unterstützen können.
  • Begleiten Sie Ihr Kind in der virtuellen Welt. Leben Sie Ihrem Kind vor, wie es geht.
  • Beziehen Sie Position, bleiben Sie am Ball und zeigen Sie Interesse.
  • Definieren Sie realistische Regeln und setzen Sie diese durch. Bei Bedarf auch mit Hilfe technischer Massnahmen.

Die Schulkinder der Visper Schulen werden derzeit schrittweise mit einem neuen Lehrmittel ausgestattet: dem iPad. Die Digitalisierung der Lernumgebung eröffnet viele neue Möglichkeiten und bereitet die Kinder und Jugendlichen nicht zuletzt auch darauf vor, sich später in der immer stärker digitalisierten Arbeitswelt zurechtzufinden. Das iPad der Kinder hat aber auch Auswirkungen auf den Familienalltag zu Hause. Durch die Präsenz des digitalen Lernbegleiters ergeben sich für die Eltern neue Herausforderungen und neue Erziehungsfelder. In diesem Beitrag möchten wir dazu ein paar pädagogische und technische Tipps für zu Hause näherbringen.

Tipps für den Familienalltag

Das Wichtigste vorweg: Eltern müssen Kinder und Jugendliche in der virtuellen Welt begleiten, wie wir das auch in der realen Welt tun würden. Wie im wirklichen Leben gibt es auch im Internet Gefahren, vor denen Kinder und Jugendliche unbedingt geschützt werden müssen. Es ist die Aufgabe der Eltern und der Schule, den Schülerinnen und Schülern Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, damit Medieninhalte kritisch und kompetent verarbeitet werden können. Nachfolgend geben wir Ihnen dazu Anregungen für Ihren Familienalltag.

Beziehen Sie Position und sprechen Sie darüber

In den Familien sind Diskussionen rund um die Nutzung von digitalen Medien unausweichlich. Auseinandersetzungen aufgrund des Medienkonsums sind für die Kinder und Jugendlichen sehr wichtig. Sie lernen dadurch, ihre Mediennutzung kritisch zu hinterfragen.

Bleiben Sie am Ball und zeigen Sie Interesse
Eltern tun gut daran, wenn sie Interesse zeigen, was ihre Kinder am Smartphone, am Tablet oder an der Konsole genau machen. Spielt Ihr Kind gerne Games? Tipp: Spielen Sie eine Runde mit und lassen Sie sich das Spiel von Ihrem Kind erklären. Das mag seltsam klingen, aber Ihr Kind wird Ihr Interesse schätzen. Fragen Sie Ihr Kind, warum es ein Game spielt oder was es an der neuen App so spannend findet.

Definieren Sie realistische Regeln und setzen Sie diese durch
Ohne Regeln wird das Ganze nicht funktionieren. Vorschriften und Abmachungen sind wichtig, denn Kinder und Jugendliche brauchen Grenzen, an denen sie sich orientieren können. Handeln Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verbindliche Zeitabsprachen aus. Berücksichtigen Sie dabei auch die Zeit für «reale» Aktivitäten wie Treffen mit Freunden, Sport und Hobbys. Aber auch schulische oder familiäre Pflichten dürfen natürlich nicht zu kurz kommen. Apropos Regeln: Versuchen Sie zu differenzieren, warum Ihr Kind Zeit an digitalen Geräten verbringen möchte. Nicht jede Art der Mediennutzung ist gleich zu bewerten. Dient der Medienkonsum nur dem Zeitvertreib und der Unterhaltung? Oder möchte Ihr Kind etwas Kreatives machen? Braucht es seine mobilen Geräte vielleicht zum Lernen oder Recherchieren für die Schule? Bleiben Sie auch hier am Ball.

Es ist sinnvoll, wenn digitale Geräte nicht hinter verschlossener Türe im Kinderzimmer benutzt werden, sondern in Gemeinschaftsräumen. Damit bleiben Sie als Erziehende stets in Sicht- oder zumindest Hörweite und bekommen mit, was Ihr Kind am Gerät macht (siehe vorheriger Punkt).

Leben Sie Ihrem Kind vor, wie es geht
Kinder und Jugendliche beobachten die Erwachsenen genau. Sie lernen am Modell Ihrer Eltern und Bezugspersonen, z.B. wenn es darum geht, wie häufig und zu welchen Zeiten digitale Geräte präsent sind. Wir empfehlen Ihnen daher, fixe Offline-Zeiten in Ihren Familienalltag zu integrieren. Leben Sie Ihrem Kind vor, dass sie es geniessen, zu bestimmten Zeiten «offline» zu sein. Eine gute Möglichkeit ist, zu Hause einen Parkplatz für digitale Geräte einzurichten: Kommen die Familienmitglieder nach Hause, «parkieren» alle ihre mobilen Geräte auf dem «Handy-Parkplatz». Erst wenn die Hausaufgaben erledigt sind, das gemeinsame Abendessen beendet und die Küche aufgeräumt ist, dürfen die Geräte wieder abgeholt werden. Wichtig dabei ist, dass diese Regeln für alle Familienmitglieder gelten, also auch für die Erwachsenen.

Probleme? Sind vorprogrammiert. Gehen Sie also konstruktiv damit um
Und zu guter Letzt: Ruhe bewahren. Eltern sollten ihre Sorgen und Bedenken dem Kind mitteilen. Sie sollten aber nicht vergessen, alles mit einer gewissen Gelassenheit anzugehen. Bedenken Sie, dass digitale Spiele allein nicht gewalttätig machen oder dass Probleme in Chats zum Heranwachsen dazugehören – genauso wie die Rauferei auf dem Pausenplatz. Aus den kleinen und grösseren Krisen des Alltags lernen unsere Kinder und Jugendlichen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Geht mal etwas schief, ist Ihre Reaktion entscheidend. Zeigen Sie Ihrem Kind auf, was es hätte besser machen können. Aber vermeiden Sie negative Konsequenzen wie Bestrafungen (z.B. Einziehen des Geräts usw.). Schliesslich soll Ihr Kind Ihnen vertrauen und auch beim nächsten Mal, wenn etwas schiefgegangen ist, das Gespräch mit Ihnen suchen.

Technische Tipps
Die Schulregion Visp liess über ihren Partner diverse Filter (Jugendschutz, Nacht-Filter, usw.) auf sämtliche iPads installieren. Diese Filter können von den Nutzern nicht ausgeschaltet werden. Jedoch kann es vorkommen, dass der Filter nicht bei allen Webseiten unmittelbar reagiert. Ein bereits geladenes Video über YouTube kann auch noch in der Sperrzeit abgespielt werden. Diese Sicherheitslücken können wir von unserer Seite aus nicht beheben. Wir zeigen Ihnen aber zusätzliche Möglichkeiten, wie Sie zu Hause technische Massnahmen ergreifen können:

Tipp technisch # 1: Sichere Internetverbindungen zu Hause
Mithilfe von neueren Routern oder Access Points ist es möglich, den Internetzugang zu Hause «intelligent» zu konfigurieren. Entsprechend dem Gerät, das sich mit dem Internet verbindet, können Schutzfilter, White- und Blacklist, Bandbreite, Online-Zeiten und Online-Zeitfenster definiert werden.

Unter folgenden Links finden Sie weitere Informationen der beiden grössten Anbieter:
> https://www.swisscom.ch/de/privatkunden/hilfe/sicherheit/kinder-und-jugendschutz.html
https://www.sunrise.ch/de/support/internet/sicherheit-im-internet

Tipp technisch # 2: Verwaltung des iPads über Jamf Parent
Jamf Parent ist kostenlos als App für das iPhone, das iPad, die Apple Watch und für Android erhältlich. Die App ermöglicht den Eltern die Verwaltung der Schul-iPads, welche von der Schulregion Visp ausgehändigt wurde: https://docs.jamf.com/de/jamf-parent/leitfaden-fur-eltern/index.html. Über diese Jamf Parent App können Sie an folgenden Zeiten die iPads Ihrer Kinder verwalten:
Mo-Fr               16:50 – 06:30 Uhr
Sa-So                rund um die Uhr
Anmerkung: Die App-Gruppierungen können durch die Verwendung der Jamf Parent App gelöscht werden. Zudem wird von der Schulregion kein Support für diese Jamf Parent App und persönliche Geräte angeboten.

Bei Fragen oder Unklarheiten im Hinblick auf die Medienerziehung stehen die Fachpersonen der Schulen Visp gerne zur Verfügung. Sie finden Kontaktdaten auf der Internetseite unserer Schule («Helfer-Team»).

Die Schuldirektion und Schulleitung sowie das PICT-Team und die Schulsozialarbeit freuen sich, gemeinsam mit den Eltern, Kindern und Jugendlichen eine zeitgemässe und fortschrittliche Lernumgebung zu pflegen.